In diesem Jahr findet heute, am 8. März, 2023 der 112. Internationale Frauentag seit Einführung dieses Feiertages statt. Der Tag soll weltweit dazu genutzt werden, die sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Errungenschaften von Frauen der letzten Jahrhunderte zu feiern. Gleichzeitig erinnert dieser Tag allerdings auch daran, dass seit mehr als 112 Jahren Frauen unterschiedlichster Hintergründe und Generationen aktiv um Respekt, Anerkennung und Gleichberechtigung kämpfen. Und auch wenn die Rufe nach einer geschlechtergleichen Gesellschaft seit dem immer lauter wurden und die Welt in dieser Hinsicht womöglich noch nie so fortschrittlich war wie jetzt, leben wir immer noch in einem Zeitalter, in dem Mädchen und Frauen strukturell benachteiligt werden.
In einem Zeitalter, in dem der Anteil von Frauen in Niedriglohnsektoren deutlich höher ist als der von Männern. In einem Zeitalter, in dem fünf Millionen mehr Mädchen im Vergleich zu Jungen der Zugang zu Bildung vorenthalten wird. Und in einem Zeitalter, in dem Gewalt gegen Frauen und Mädchen eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt ist. Selbst in Deutschland, einem Land, in dem die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern laut der Deutschen Bundesregierung bereits erreicht wurde, weist die tatsächliche, alltägliche Gleichstellung von Frauen und Männern Barrieren auf.
Um auf die Missstände global herrschender Frauenrechten und die Gleichstellung von Geschlechterrollen aufmerksam zu machen, nutzen unter Anderem Non-Governmental-Organisations, Unternehmen sowie Personen des öffentlichen Lebens Jahr für Jahr diesen Tag als Anlass, besondere Botschaften mithilfe von bedeutsamen Aktionen und Werbekampagnen zu verbreiten. Wir möchten diesen Tag nutzen, bereits erzählten Botschaften erneut eine Bühne zu geben. Es geht um Botschaften, die schon vor Jahren ausgesprochen wurden und auch heute noch aktuell sind. Die unter die Haut gehen und uns bewegen. Die es verdient haben, in mehr als nur einem Jahr gehört zu werden und unserer Meinung nach weiterhin volle Aufmerksamkeit geschenkt bekommen sollten.
1. Can you solve the riddle? -Mindspace
Vor drei Jahren hat Mindspace, auch bekannt als einer der größten Anbietern von Co-Working Spaces, ein Experiment zum Thema Geschlechterrollen am Arbeitsplatz durchgeführt. Dafür wurden 22 Personen in einem Interview dabei gefilmt, wie sie überraschende Antworten zu einem von Mindspace gestellten Rätsel geliefert haben.
Weniger überraschend mögen die Antworten womöglich erst erscheinen, wenn man sich im Klaren darüber ist, dass selbst in Deutschland der Anteil von Frauen in den Vorständen der 200 größten Unternehmen 2022 gerade einmal 15,6 Prozent betrug. Im Zuge der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie soll der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten der börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent gesteigert werden.
2. #Make whats Next -Microsoft
Der diesjährige Internationale Frauentag steht ganz unter dem Motto #EmbraceEquity:
“to truly embrace equity, means to deeply believe, value, and seek out difference as a necessary and positive element of life. To embrace equity means to understand the journey required to achieve women’s equality.” – IWD 2023 campaign
Der globale Leitgedanke, der dahinter steckt, ist also ganz klar: Chancengleichheit reicht nicht aus! Die #MakeWhatsNext Kampagne von Microsoft hat bereits 2016 gezeigt, dass dies vor allem auch für die Unterbesetzung von Frauen in sogenannten MINT-Berufen (mathematischen, Informatik-, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen) gilt, die auch so schön als “Männerberufe” bezeichnet werden.
Aktionen, wie der nationale MINT-Pakt, der Girls oder Boys Day oder die “Initiative Klischeefrei” sollen heute Mädchen und Jungen dabei unterstützen, eine Studien- und Berufsorientierung frei von Geschlechterklischees zu finden.
3. “Just be a Lady they said” -Girls. Girls. Girls.
Dem vor drei Jahren veröffentlichten Video des US-Modemagazins “Girls. Girls. Girls.”, in dem Sex-and-the-City-Schauspielerin und Politikerin Cynthia Nixon die ungeschönte Wahrheit bestehender Frauenbilder unserer sozialen Gesellschaft beschreibt, ist wohl kaum etwas hinzuzufügen. Sie rezitiert das Gedicht “Be a Lady They Said” von Camille Rainville und zeigt damit die widersprüchlichen Ansprüche, Verhaltensmuster und sexualisierten Darstellungen von Frauen, die in unserer heutigen Welt noch immer herrschen. Um es mit den Worten der Vogue-Redakteurin Sharon Burbat zu sagen: “Der Film tut weh, weil er ehrlich ist.”
Das Video soll nicht zuletzt als Reaktion auf das Urteil gegen den früheren Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein veröffentlicht worden sein. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine der häufigsten Formen der Ungleichheit bei Geschlechtern und wird weltweit als Menschenrechtsverletzung angesehen.
Wie und wann ist der Internationale Frauentag entstanden?
Bereits vor mehr als 110 Jahren forderte die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin die Einführung eines Internationalen Frauentages auf der Zweiten Internationalen Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen. Hintergrund dieser Aufforderung war nicht zuletzt der Kampf um ein allgemeingültiges Frauenwahlrecht, bessere Arbeitsbedingungen für Frauen und das Thema Gleichberechtigung. Zum Erfolg der deutschen Aktivistin wurde schon ein Jahr später, am 19. März 1911, der allererste Internationale Frauentag in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA eingeführt.
“Nicht das Lippenbekenntnis, nur das Leben und Handeln adelt und erhebt.” – Clara Zetkin
In der damaligen Zeit standen Clara Zetkin nur einige wenige Medien für die Kommunikation und Verbreitung ihrer Botschaften zur Verfügung. Wo lange noch Zeitungen als das einzige und wichtigste Medium zur Verbreitung von Nachrichten galten, stehen uns heute durch die Digitalisierung und den massenmedialen Wandel unzählige Möglichkeiten offen, um wichtige Botschaften zu formulieren und zu verbreiten. Von der Erzielung größerer Reichweiten, über die einfache Gestaltung interaktiver und ansprechender Inhalte bis hin zur zielgerichteteren Ansprache von Personengruppen können wir heute eine Reihe an Vorteilen genießen, die sich auch bei der Kommunikation von Social Advertising und nicht-kommerziellen Werbebotschaften auszahlen, wie die oben aufgelisteten Werbekampagnen zeigen.